ÖGUT-Preis für HFA-Projekt TimberLoop
21.11.2024
Monika Auer (ÖGUT-Generalsekretärin), Projektleiter Martin Weigl-Kuska (Holzforschung Austria), Andrea Reithmayer (ÖGUT-Präsidentin), Christian Holzer (Leiter der Sektion „Umwelt und Kreislaufwirtschaft“, BMK).(© Katharina Schiffl)
Das Projekt "TimberLoop" der Holzforschung Austria (HFA) wurde am 19.11.2024 mit dem Umweltpreis der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) ausgezeichnet. Das vom Fachverband der Holzindustrie Österreichs unterstützte Projekt wurde aus 163 Einreichungen ausgewählt und gewann in der Kategorie: „Mit Forschung und Innovation zur Kreislaufwirtschaft (mit Unterstützung des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation & Technologie)“.
TimberLoop befasst sich auf technologischer Ebene damit, wie Holz aus unterschiedlichster Vornutzung mittels möglichst minimaler mechanischer Eingriffe strukturerhaltend wiederverwendet werden kann. Es werden Konzepte für den tragenden Baubereich und für nichttragende Holzbauprodukte entwickelt. Dadurch ergibt sich für die produzierenden Unternehmen zukünftig auch eine höhere Flexibilität zum Wechsel zwischen Frischholz und Holz aus Vornutzung. Durch die Entwicklung von Konzepten für die konsequente Vermeidung von Holzschutzmitteln wird die Grundlage geschaffen, dass zukünftig ein höherer Holzanteil einer Nachnutzung zugeführt wird.
Die in TimberLoop neu entwickelten Konzepte ermöglichen den Unternehmen einen flexibleren Rohstoffeinsatz. Dadurch kann sowohl auf politische Rahmenbedingungen als auch auf aktuelle Verfügbarkeiten und Rohstoffpreisschwankungen gezielt reagiert werden.
Bisherige Ergebnisse zeigen, dass Holz aus Vornutzung in vielerlei Hinsicht gleichwertig zu Frischholz ist. Das Materialalter allein ist kein Ausschlusskriterium. Entscheidend sind die richtigen Qualitätskriterien anzuwenden und die unkontrollierte Freisetzung von möglichen Kontaminationen zu verhindern. Was Pioniere der Kreislaufwirtschaft schon vielfach im Einzelfall erprobt haben steht nun an der Schwelle zur Industrialisierung. Holz aus Vornutzung muss seinen Weg in derartige Prozesse finden. Informationen zur Verfügbarkeit und Qualität von möglichen Sekundärbaustoffen müssen frühzeitig vorhanden sein. Unternehmen müssen wissen, was sie diesem „neuartigen“ Sekundärrohstoff zutrauen können. Derartige Prozess- und Produktumstellungen müssen ökologisch wie auch ökonomisch sinnvoll sein, und die Produkte müssen letztlich auf den Markt kommen dürfen.
Besonders überzeugt hat die Jury die klare Abbildung der gesamten Wertschöpfungskette sowie die hochwertigen R-Strategien im Baugewerbe, darunter der Verzicht auf Holzschutzmittel und die Nutzung lösbarer Verbindungen.
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Waldfonds, einer Initiative des Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert im Rahmen des Programms Think.Wood der Österreichischen Holzinitiative durchgeführt.