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Rohstoffsicherung & Biodiversität


Die Biodiversitätsstrategie der Europäischen Kommission ist ein Teil des European Green Deal. Die Kommission zielt darauf ab, Schutzzonen auf 30 Prozent der Landgebiete und auf 30 Prozent der Meeresgebiete Europas zu schaffen. Zudem sollen geschädigter Land- und Meeresökosysteme in ganz Europa wiederhergestellt werden. Zusätzlich arbeitet das Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) an der Biodiversitäts-Strategie Österreich 2030. In Österreich könnten damit 10 Prozent der Waldfläche außer Nutzung gestellt werden und damit der Holzernte entzogen werden.

Die größte Gefahr für die Biodiversität und gleichzeitig der größte Treiber für ihren Rückgang ist der Klimawandel. Die Erhaltung und Verbesserung der Widerstandsfähigkeit unserer Wälder gegen den Klimawandel ist aktuell die größte forstpolitische Herausforderung. Die vorgesehene Einschränkung verhindert die Anpassung an den Klimawandel und gefährdet somit die Schlüsselrolle von Wald und Holz für den Klimaschutz.

Der Fachverband sieht es kritisch, große Waldflächen für die Holzernte zu sperren. Nachhaltige Waldbewirtschaftung, Holzverwertung und Klimaschutz sowie Schutz der Artenvielfalt sind kein Widerspruch. Im Gegenteil, seit Generationen heißt es in Österreich: schützen durch nützen. Die Außer-Nutzung-Stellung großer Waldflächen durch die Forcierung einer „segregativen“ anstatt der „integrativen Waldbewirtschaftung“ gefährdet zusätzlich den Forstschutz, mit unabsehbaren Folgen für die Multifunktionalität der angrenzenden Wirtschafts- und Schutzwälder.

Der Fachverband fordert, dass es der Holzindustrie weiterhin möglich sein muss, ihren Rohstoffbedarf aus heimischen Wäldern zu decken. Die Unternehmen der Holzindustrie wären sonst zunehmend auf Holzimporte mit sehr langen Transportwegen angewiesen. Mittelfristig droht die Holzindustrie ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren, denn durch die Verknappung würden die Rohstoffpreise steigen und zusätzliche Transportkosten anfallen. In weiterer Folge besteht die Gefahr, dass die hoch produktiven Standorte in andere waldreiche Länder verlegt werden. Dann wird Österreich zum Importland für Holzprodukte und Arbeitsplätze gehen in unseren Regionen verloren. Zudem besteht die Gefahr, dass sich der Holzeinschlag in Drittstaaten mit niedrigeren Umwelt- und Arbeitsstandards verlagert. Damit wäre weder der Biodiversität noch dem Klimaschutz gedient.

Die österreichische Holzindustrie bekennt sich zum Erhalt der Waldausstattung in Österreich, die als Grundlage für die Aufrechterhaltung der gesetzlich verankerten Waldleistungen dient sowie der darüberhinausgehenden Ökosystemdienstleistungen für Klima, Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft.

Entlang der Wertschöpfungskette Forst- und Holzwirtschaft werden in Österreich 300.000 Arbeitsplätze gesichert. Das bedeutet, dass jeder 15. Arbeitsplatz in Österreich auf die Forst- und Holzwirtschaft zurückzuführen ist. Die geplante Außer-Nutzung-Stellung würde bei einer Reduktion der Holzeinschlagsmenge um weitere 10 Prozent den Wertschöpfungsbeitrag in der Holz- und Forstwirtschaft um 1,75 Milliarden EURO verringern. Zusätzlich würde das bis zu 27.000 Jobs in der Forst- und Holzwirtschaft (unmittelbar und in den Zulieferbetrieben) gefährden.

Eine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes und Verwertung des Holzes, so wie es in Österreich seit Generationen Tradition ist, ist der beste Klima- und Umweltschutz. Die aktuellen Pläne zur Biodiversität gefährden die Grundlage der Holzindustrie: eine sichere und zuverlässige Rohstoffversorgung.