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Marktradar Säge- und Plattenindustrie (Q4 2023)

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18.10.2023

In unserem Marktradar schätzen Sägeindustrie und Plattenindustrie ihre Absatzmärkte und die generelle Marktlage für das 4. Quartal 2023 ein.

Sägeindustrie

Die Sägeindustrie hat weiterhin mit spürbaren Reduktionen der Schnittholznachfrage seitens der Bauwirtschaft, aber auch aus dem Verpackungssektor zu kämpfen. Es gab heuer auch kaum eine saisonale Belebung, weder in Europa noch von den Überseemärkten. Dies wird bei der österreichischen Schnittholzproduktion auch ein deutliches Minus in der Größenordnung von bis zu 20% zur Folge haben. Dabei bleibt aber der Kostendruck trotzdem weiterhin auf hohem Niveau. Vor allem Energie-, Logistik- und Personalkosten sind weiterhin hoch und wirken sich negativ auf die Margen aus.

Die Rundholzversorgung stellt sich regional in Abhängigkeit vom Schadholzaufkommen sehr unterschiedlich dar. Die Schadholzaufarbeitung läuft zügig voran. Zusätzlich nimmt die Sägeindustrie gezielt frisches Rundholz zu markttauglichen Angeboten auf. Aufgrund der aktuellen Prognosen werden wir uns wohl noch länger in einem schwierigen Marktumfeld bewegen. 

DI Markus Schmölzer, Vorsitzender der Österreichischen Sägeindustrie

Plattenindustrie

Die Geschäftslage der Plattenindustrie ist - wie auch diejenige anderer Branchen - mit einer konjunkturellen Abwärtsbewegung konfrontiert. Speziell im Bauwesen zeigen sich wenige Impulse. Vielmehr gibt es mitunter starke Rückgänge im Privatbereich. Der Versuch, mit einer Sanierungsoffensive den Neubaurückgang aufzufangen, scheint wegen der großen Opportunitätskosten und der reduzierten Mittel nur bedingt bis gar nicht tauglich. Die weiteren Zinsanhebungen wirken sich stark dämpfend aus. Die Möbelindustrie ist mit ähnlichen Entwicklungen konfrontiert. Der Ausblick ist relativ gedämpft. Bei nahezu allen Sortimenten sind leichte Rückgänge in der Nachfrage feststellbar.

Die Aufträge sind schwankend, aber passabel, in der Tendenz aber rückläufig. Auch die Märkte im Umfeld von Österreich sind von wenigen Impulsen geprägt. Die Rohstoffversorgung und der Lagerstand sind generell zufriedenstellend. Die Verfügbarkeit der benötigten Mengen ist gut, eine Aufnahmefähigkeit ist weiterhin gegeben. Zusatzmengen aus Kalamitätsgebieten sind auf den Märkten verfügbar. Folglich gibt derzeit eine ausreichende Versorgung in allen Fraktionen (Frisch- und Altholz).

Die Plattenindustrie sieht den mittelfristigen Ausblick bis in das Jahr 2024 hinein mengenmäßig in Ordnung. 

Dr. Erlfried Taurer, Sprecher der Österreichischen Plattenindustrie

 

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