Neue Studie "Altholz Aufkommen Austria"

18.02.2025
Die Studie "Triple A Holz - Altholz Aufkommen Austria" der Holzforschung Austria befasst sich ausführlich mit dem topaktuellen Thema Kreislaufwirtschaft in der Holzbranche, insbesondere mit den Möglichkeiten einer Vorhersage über das Anfallen von Re-Use-fähigem Altholz in Österreich. Ziel war eine Erhebung, ob es - abgesehen von der Altholzverwertung nach Stand der Technik - auch quantitativ relevante Möglichkeiten gibt, Altholz als Sägeprodukt für die Produktion neuer Bauprodukte zu nutzen. Eine weitere zentrale Frage, die bearbeitet wurde, handelt von der Möglichkeit der Abschätzung der Recyclingquote von Holzbauprodukten abseits der Spanplatte.
Wesentliche Erkenntnisse der Studie:
-
Altholzaufkommen: In Österreich fallen jährlich etwa 1,5 Millionen Tonnen Altholz an. Davon stammen rund 60% aus dem Baubereich, 30% aus der Industrie und 10% aus dem kommunalen Bereich.
-
Qualitätseinstufung: Altholz wird in verschiedene Kategorien eingeteilt, basierend auf Verunreinigungsgrad und Schadstoffbelastung. Etwa 70% des Altholzes gelten als hochqualitativ und sind für stoffliche Verwertungen geeignet, während 30% aufgrund von Verunreinigungen primär energetisch genutzt werden.
-
Verwertungswege: Die stoffliche Verwertung, insbesondere in der Spanplattenproduktion, spielt eine bedeutende Rolle. Etwa 50% des Altholzes werden hierfür verwendet. Die restlichen 50% werden energetisch genutzt, hauptsächlich in Biomassekraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung.
-
Regionale Unterschiede: Es bestehen regionale Unterschiede im Altholzaufkommen und dessen Verwertung. Städtische Gebiete weisen ein höheres Aufkommen auf, während ländliche Regionen tendenziell mehr Altholz energetisch nutzen.
-
Zukunftsaussichten: Die Studie prognostiziert einen moderaten Anstieg des Altholzaufkommens bis 2030, bedingt durch Renovierungs- und Abrissarbeiten sowie industrielle Entwicklungen. Es wird empfohlen, die stoffliche Verwertung zu fördern, um Ressourcen zu schonen und die Kreislaufwirtschaft zu stärken.
Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung eines effizienten Altholzmanagements in Österreich, sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht.
Die Studie wurde im Auftrag des Fachverbands der Holzindustrie erstellt, aus Mitteln des Waldfonds, einer Initiative des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, gefördert und im Rahmen des Programms Think.Wood der Österreichischen Holzinitiative durchgeführt.
Die komplette Studie steht zum Download zur Verfügung.
