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US-Zölle auf Holzprodukte

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10.04.2025

US-Präsident Trump kündigte am 2. April 2025 neue Zölle auf alle Produkte an, die in den US-Markt eingeführt werden (siehe Präsidialverordnung). Ab dem 9. April sollte ursprünglich ein genereller Zollsatz von 20 % auf alle Waren, die aus der Europäischen Union in die USA exportiert werden. Am 9. April kündigten die USA eine 90-tägige Aussetzung aller die EU betreffenden Universalzölle an, woraufhin die EU rasch mit der Ankündigung einer Aussetzung ihrer geplanten Gegenmaßnahmen reagierte.

Ausnahmen und Unklarheiten

Für Holzprodukte sind einige Ausnahmen vorgesehen. Die vollständige Liste ist online abrufbar (Annex II). In dieser Liste sind die meisten der 44er-Zolltarifnummern (HS-Codes) und damit grobes und oberflächenbearbeitetes Holz, Sperrholz, MDF und andere Holzwerkstoffe enthalten. Bei Fußböden bzw. Parkett sind Stäbe/Friese (HS-Code 440910 für Nadelholz, 440929 für Laubholz) von den Zöllen ausgenommen, während Fußbodenplatten (HS-Code 441875) betroffen sind.

Unklar ist derzeit die Behandlung von verleimten Holzprodukten wie BSP (HS-Code 44188200) und BSH (HS-Code 44188100). Diese sind nicht in der Ausnahmeliste erfasst und sollten daher den Zöllen unterliegen. Gleiches gilt für Möbel (HS-Code 94) und Ski-Produkte (HS-Code 9506). Beide Produktgruppen sind nicht in der Liste der Ausnahmen aufgeführt. Allerdings sind Holz und Holzprodukte Gegenstand einer Marktuntersuchung der US-Regierung (Section-232) und sollten zunächst von den aktuellen Zöllen ausgenommen sein. Die Marktuntersuchung begann am 1. März 2025 und ist innerhalb von 270 Tagen abzuschließen. 

Unsere Aktivitäten

Wir haben uns frühzeitig an Regierungsmitglieder in den USA gewandt und vor den Folgen von Zöllen auf Holzprodukte – insbesondere im Hinblick auf die Baukosten – gewarnt. Unsere Argumente haben wir dem Sonderberater im Weißen Haus für Handel, Peter Navarro, dem Handelsminister Howard Lutnick sowie dem Minister für Bau und Stadtentwicklung, Scott Turner, übermittelt.

Gegenüber der Europäischen Kommission haben wir klargestellt, dass Gegenzölle der EU auf Holzprodukte aus den USA nur als Reaktion auf umfassende US-Zölle in Betracht gezogen werden sollten. 

Weitere Informationen 

Die Europäische Kommission schlug der US-Regierung am 7. April eine Null-Zoll-Freihandelszone für Industriegüter vor. Die Wirtschaftskammer Österreich hat eine zentrale Informationsseite mit einer Übersicht der Maßnahmen auf ihrer Website bereitgestellt.

Für Rückfragen:

Dipl.-Ing. (FH) Rainer Handl

Sägeindustrie

+43 1 712 26 01–18

handl@holzindustrie.at 

 

Mag. Dieter Lechner

Holzbauindustrie • Plattenindustrie

+43 1 712 26 01-12

lechner@holzindustrie.at 

 

Niklas Weichbold B.Sc.

Möbelindustrie • Skiindustrie

+43 1 712 26 01–33

weichbold@holzindustrie.at

 

Über uns

Der Fachverband der Holzindustrie Österreichs vertritt die Interessen von fast 1.300 holzverarbeitenden Unternehmen in der Bauprodukt-, der Möbel-, der Platten-, der Säge- und der Skiindustrie sowie in weiteren holzverarbeitenden Betrieben, wie der Palettenherstellung. Die Unternehmen der Holzindustrie erwirtschaften mit rund 27.400 Beschäftigten Produkte im Wert von 9,74 Milliarden Euro und einen Außenhandelsüberschuss von 1,5 Milliarden Euro. Innerhalb der Wertschöpfungskette Holz ist die Holzindustrie ein Schlüsselsektor und Ausgangspunkt für viele weitere Verwendungsmöglichkeiten für Holz. Entlang der Wertschöpfungskette Forst- und Holzwirtschaft sind mehr als 320.000 Menschen beschäftigt, besonders in den ländlichen Regionen. Die Holzindustrie ist ein unverzichtbarer Bestandteil der österreichischen Wirtschaft.

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