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Verbände der Holzindustrie fordern Kurskorrektur in der EU-Forstpolitik

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11.05.2023

• Verbände aus Österreich, Kroatien, Tschechien, Ungarn, Polen, Slowakei und Slowenien fordern klares Bekenntnis zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung


• Folgenabschätzung der EU-Politik und ihrer Wechselwirkungen für die Wälder und die Wertschöpfungskette Forst- und Holzwirtschaft


• Bessere Rahmenbedingungen für die nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Verwendung von Holz

 

Die Interessenverbände der Holzindustrie aus sieben Mitgliedstaaten der Europäischen Union bekennen sich gemeinsam zu Klimaschutz, Beschäftigung und Wertschöpfung durch Holzverwendung aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Mag. Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs, erklärt dazu: „Die EU und die Mitgliedstaaten wollen den Klimawandel bekämpfen, in dem viele Bereiche der Wirtschaft dekarbonisiert werden sollen und die Wirtschaft insgesamt nachhaltiger gestaltet werden soll. Der Wald und die Verwendung von Holz leisten dazu bereits einen Beitrag und könnten noch viel mehr beitragen. Aber viele politische Impulse aus der EU, besonders von der Kommission, gehen leider in eine andere Richtung.“

Die Verbände aus Österreich, Kroatien, Tschechien, Ungarn, Polen, Slowakei und Slowenien fordern daher:

  • Ein klares Bekenntnis der EU und der Regierungen zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung und zur verstärkten Nutzung von Holz,
  • eine umfassende Folgenabschätzung der EU-Politik und ihrer Wechselwirkungen auf die Wälder und die Wertschöpfungskette Forst- und Holzwirtschaft sowie
  • bessere Rahmenbedingungen für die nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Verwendung von Holz.

 

Zahlreiche Rechtsakte oder Strategien setzen aus Sicht der Branche Fehlanreize. Entweder ginge es darum, große Waldflächen unter noch strengeren gesetzlichen Schutz zu stellen und die Waldbewirtschaftung einzuschränken oder darum, den Kohlenstoffaufbau im Wald zu forcieren. Jöbstl dazu: „Den Wald zum Kohlenstoff-Endlager herabzustufen führt nicht zur beabsichtigen Dekarbonisierung. Die Wälder müssen systematisch bewirtschaftet werden, um mit standortangepassten Baumarten und der Bekämpfung von Schädlingen klimafit zu werden. Die nachhaltige Forstwirtschaft hält Wälder vital und auf einem hohen Niveau kontinuierlich wachsend.“ Zudem können mit der Verwendung des Holzes aus Europas Wäldern CO2-Emissionen vermieden werden. Die Ausweitung des Holzbaus im Gebäudesektor und eine breite Verwendung des Werkstoffs bieten Alternativen zu fossilen Rohstoffen sowie CO2-intensiven Materialien und Produkten. „Während der Kohlenstoff des geernteten Baumes in einem Holzgebäude gebunden bleibt, wächst im Wald ein junger Baum nach, der erneut CO2 aufnimmt. So schaffen wir einen zweiten Wald, der das Klima schützt und Arbeitsplätze garantiert. Holznutzung und aktive Forstwirtschaft sind starke Hebel, um dem Klimawandel entgegenzuwirken“, betont Jöbstl.

Schließlich ist die Forst- und Holzwirtschaft ein sehr robuster Wirtschaftszweig, der weitgehend unabhängig von Rohstoffen außerhalb der EU ist. Angesichts des Klimawandels und der wirtschaftlichen Unsicherheiten benötigt die Holzindustrie eine zuverlässige und wirtschaftliche Rohstoffverfügbarkeit. Diese darf politisch nicht eingeschränkt werden. „Die Kritik am Kurs der EU ist keine Einzelmeinung aus Österreich. Die Verbände aus sechs weiteren Mitgliedsstaaten mit großen Waldflächen und Erfahrungen in der Holzindustrie teilen diese gemeinsamen Positionen. Wir werden weitere Partner für unsere Anliegen suchen“, hebt Jöbstl hervor und fährt fort: „Besonders die Kommission muss klären, was sie will: Holzbau ohne Holz aus dem Wald funktioniert nicht. Deswegen fordern wir eine umfassende Folgenabschätzung der EU-Politik und ihrer Wechselwirkungen auf die Wälder und die Wertschöpfungskette Forst- und Holzwirtschaft.“

 

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