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AUSTROFOMA stärkt Kooperation für die Holzwirtschaft

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27.09.2023

Die AUSTROFOMA ist Österreichs größte Forstfachmesse. Vom 26.-28. September 2023 fand die Messe am Stuhleck in der Gemeinde Spital am Semmering (Steiermark) statt. Die über 150 Aussteller zeigten Maschinen im praktischen Einsatz bis hin zu forstlichen Serviceleistungen und Bioenergie. Die AUSTROFOMA ist Treffpunkt für Branchenexpertinnen und -experten. Unter den 20.000 Messebesuchern befanden sich auch die Forstministerinnen und -minister aus Österreich, Slowenien, Finnland und Schweden.

Um den Herausforderungen im Forstbereich bestmöglich zu begegnen und die Chancen der gesamten Forstwertschöpfungskette nachhaltig zu nutzen, haben die vier waldreichen Länder Österreich, Finnland, Slowenien und Schweden vergangenes Jahr die „For Forest Group“ gegründet. Unter österreichischen Vorsitz fand nun das erste informelle Treffen der Forstministerinnen und Forstminister während der AUSTROFOMA statt. Durch die Unterzeichnung eines Joint Statements werden politische Leitlinien und gesamtgesellschaftliche Lösungswege für den Forst- und Holzsektor festgelegt.

Das Hauptziel dieser strategischen Partnerschaft besteht darin, eine informelle Plattform zu schaffen, um gemeinsame Positionen zu finden, Wissen auszutauschen und sich gemeinsam in die EU-Entscheidungsfindungsprozesse im Sinne einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung einzubringen, sowie andere EU-Mitgliedstaaten zur Zusammenarbeit einzuladen.

Joint Statement der For Forest Group

  1. Stärkung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung
    Angesichts der Herausforderung des Klimawandels, gilt es, die nachhaltige Waldbewirtschaftung zu fördern und weiter zu entwickeln. Nur dadurch wird es gelingen, die Wälder und ihre vielfältigen Funktionen für Natur und Gesellschaft zu erhalten und zukunftsfit zu machen.

  2. Stärkung der Bioökonomie durch nachhaltige Holznutzung
    Holz ist ein nachwachsender, vielseitiger und für die Bioökonomie essentieller Rohstoff. Die nachhaltige Holznutzung schafft Arbeitsplätze in ländlichen Räumen, bereitet den Boden für Innovationen und Investitionen und ist unverzichtbarer Teil der Energiewende. Die stoffliche und energetische Nutzung ist nicht nur wirtschaftlich essentiell, sondern trägt durch Substitution anderer Rohstoffe zur Erreichung der Klimaziele bei.

  3. Stärkung der Subsidiarität
    Die Forstwirtschaft und Waldpolitik sind nicht in den EU-Verträgen festgeschrieben und als solche daher Angelegenheit der Mitgliedstaaten. Daher sollen die in den EU-Verträgen sowie den nationalen Rechtsordnungen festgelegten Prinzipien der Subsidiarität und der Verhältnismäßigkeit sowie den Grundsätzen des jeweiligen nationalen Forstrechts berücksichtigt werden. Adressaten der Waldpolitik sind letztendlich vor allem jene, die seit Generationen verantwortungsvoll für die positive Entwicklung der Wälder in Europa gesorgt haben, nämlich die forstwirtschaftlichen Familienbetriebe.

  4. Waldpolitische Ausrichtung in der EU
    Eine Vielzahl an Strategien und v.a. bindenden Rechtsakten hat direkten oder indirekten Einfluss auf den Forst- und Holzsektor. Generell sind die Mitgliedstaaten in waldpolitisch relevante Vorhaben eng einzubinden. Jedenfalls ist den Mitgliedstaaten und Betrieben entsprechend Spielraum bei der Ausgestaltung der Waldentwicklung und Waldmanagement-Entscheidungen zu belassen.

Präsentation der Studie „Die ökonomische Bedeutung der europäischen Forst- und Holzwirtschaft im Sinne der Bioökonomie“

© BML/Hemerka

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