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Studie zur wirtschaftlichen Bedeutung der Holzwirtschaft in Europa

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27.09.2023

Studie zeigt wirtschaftliche Bedeutung der Holzwirtschaft in Europa

Am 26. September 2023 wurden am Rande der AUSTROFOMA, Österreichs größter und international renommierter Forstfachmesse am Stuhleck, Spital am Semmering, die Ergebnisse der Studie zur „Ökonomischen Bedeutung der europäischen Forst- und Holzwirtschaft im Sinne der Bioökonomie“ veröffentlicht.

Die Forst- und Holzwirtschaft leistet einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität Europas. Die Bedeutung der Forst- und Holzwirtschaft für Wertschöpfung, Kaufkraft und Beschäftigung wurde bislang erheblich unterschätzt. Um die europaweite Bedeutung der Forst- und Holzwirtschaft zu erheben, wurden insgesamt 30 europäische Staaten (EU27, Norwegen, Schweiz, Vereinigtes Königreich) erstmalig in umfassender Weise betrachtet. Die Studie erfasst unter anderem die totale Bruttowertschöpfung, dies bedeutet alle direkten, indirekten und induzierten Effekte, die auf die europäische Forst- und Holzwirtschaft zurückzuführen sind. Gesamt beträgt diese rund 1,1 Billionen Euro (EU 27, Norwegen, Schweiz, Vereinigtes Königreich). Insgesamt sichert die Branche somit europaweit in etwa 17,5 Millionen Arbeitsplätze. Die Studie zeigt, dass die Bedeutung für Wertschöpfung, Kaufkraft und Beschäftigung bislang unterschätzt wurde. 

Die Forst- und Holzwirtschaft steht für:

Bruttowertschöpfung

  • 527 Mrd. Euro Direkte Bruttowertschöpfung
  • 3,34 % an der gesamten Wirtschaftsleistung dieser Europa 30 Länder
  • 1.114 Mrd. Euro (bzw. 1,114 Billionen) totale Bruttowertschöpfung mit allen direkten, indirekten & induzierten Effekten, die auf die Forst- und Holzwirtschaft zurückzuführen sind.
  • 7,06 % an der gesamten Wirtschaftsleistung dieser Europa 30 Länder.
  • Dies entspricht ca. der Wirtschaftsleistung Spaniens 2019
  • Jeder 16. Euro wird unmittelbar oder mittelbar durch die Forst- und Holzwirtschaft generiert.

Beschäftigung

  • 7,9 Millionen direkte Arbeitsplätze
  • 17,5 Millionen totale Arbeitsplätze mit allen direkten, indirekten & induzierten Effekten, die auf die Forst- und Holzwirtschaft zurückzuführen sind.
  • Dies entspricht ca. der Einwohnerzahl der Niederlande 2020
  • Jeder 16. Arbeitsplatz ist unmittelbar oder mittelbar mit der Forst- und Holzwirtschaft verbunden
  • Mit jedem Arbeitsplatz innerhalb der Forst- und Holzwirtschaft werden weitere 1,2 Arbeitsplätze in der Gesamtwirtschaft geschaffen oder gesichert.
  • 6 % der Beschäftigten sind im Durchschnitt in den 30 europäischen Staaten unmittelbar oder mittelbar durch die Forst- und Holzwirtschaft beschäftigt.

Die Außernutzungsstellung von Waldflächen durch z.B. politische Maßnahmen hätte schwerwiegende Folgen für die Wirtschaftsleistung und den Arbeitsmarkt in Europa. Eine Reduktion des Holzeinschlags um nur 1% würde ein Minus von 10,3 Milliarden Euro Brutto-Wertschöpfung und den Wegfall von rund 162.000 Arbeitsplätzen nach sich ziehen.

Die zunehmende Wertschöpfungsintensität in nachgelagerten Wertschöpfungsstufen (vom Wald, in die Weiterverarbeitung in der Holz-, Papier- oder Plattenindustrie) führt in Österreich dazu, dass aus rund 67,8 Euro Wertschöpfung in der Forstwirtschaft pro Erntefestmeter Holz bis zu 1.667 Euro entlang der gesamten Wertschöpfungskette erwirtschaftet werden können. D.h. 1 Erntefestmeter Holz aus Österreich generiert bis zu 1.667 Euro Brutto-Wertschöpfung für die heimische Wirtschaft.


Details zur Studie

Titel: Econmove, Economica (2023) The economic impact of the forestry and wood industry in Europe in terms of bioeconomy, Vienna

Methodik: Durch Satellitenkonten werden alle "holzrelevanten" Wirtschaftstätigkeiten und Güter konsistent und im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ausgewiesen (Daten aus 30 europäischen Staaten & jeweils 65 Wirtschaftssektoren). Im Rahmen der Studie wurde eine europaweit akkordierte, harmonisierte Definition der Forst- und Holzwirtschaft entwickelt. Die Berechnungen stützen sich auf Daten des Bezugsjahres 2019.

Durch die Erstellung eines Satellitenkontos Forst und Holz konnten alle holzrelevanten Wirtschaftssektoren konsistent mit der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ausgewiesen und quantifiziert werden. Die Berechnungen stützten sich dabei auf Daten des Bezugsjahres 2019.

Die Studie wurde mit Mitteln des Österreichischen Waldfonds des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft gemeinsam mit der Kooperationsplattform Forst-Holz-Papier in Auftrag gegeben.

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