Wald prägt das Landschaftsbild Österreichs und ist Teil der gemeinsamen Identität. Österreich zählt zu den waldreichsten Ländern der Europäischen Union, ungefähr die Hälfte der Österreichischen Staatsfläche ist bewaldet. Die Wälder erfüllen viele Funktionen: sie sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen, bieten Platz für Erholung, schützen vor Naturgefahren wie Lawinen und produzieren hochwertiges Quellwasser. Zusätzlich sind die Wälder auch Rohstoffquelle und Klimaschützer. Hier wächst der vielseitige Rohstoff Holz. Bäume nehmen CO2 aus der Atmosphäre auf, speichern Kohlenstoff und geben den für Menschen essenziellen Sauerstoff zurück in die Atmosphäre. Der Wald in Österreich wächst stetig, denn im Sinne der Nachhaltigkeit wird weniger Holz geerntet als nachwächst. In den vergangenen zehn Jahren ist Österreichs Wald durchschnittlich um 3.400 Hektar pro Jahr gewachsen. Das entspricht der Größe von 4.762 Fußballfeldern. Allein aus der in Österreich jährlich nachwachsenden Holzmenge könnten alle 40 Sekunden ein durchschnittliches Einfamilienhaus (Bedarf von 40 Kubikmeter Holz) gebaut werden.
Wachsende Wälder und intensivere Holznutzung sind die besten Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels. Aber der Klimawandel bedroht auch die Wälder. In den vergangenen Jahren stieg die Schadholzmenge in Mitteleuropa stetig an. Hauptursache dafür sind langanhaltende Trockenheit, starke Stürme und der Befall durch den Borkenkäfer. Die nachhaltige Waldbewirtschaftung sorgt für stabile, klimafitte Wälder. Ein gesunder und klimafitter Wald ist wichtig für die gesamte Gesellschaft und auch die Grundlage für die erfolgreiche Holzindustrie Österreichs. Bäume wachsen nicht endlos, irgendwann sterben sie ab und verrotten. Der im Holz gespeicherte Kohlenstoff wird abgebaut und entweicht als CO2 in die Atmosphäre. Daher ist der sich selbst überlassene Wald langfristig gesehen CO2-neutral. Ständig verjüngte Wälder hingegen können erneut CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen und das umfangreicher als überalterte Bestände. Zudem sorgt eine stärkere Durchforstung dafür, dass die jungen Bäume ausreichend Licht erhalten und besser wachsen können. Bäume sind vitaler und stabiler, wenn sie mehr Platz zur Verfügung haben. Für die Zukunft ist es wichtig, die heimischen Wälder durch einen standortgerechten Mix der Baumarten – auch mit trockenresistenteren Fichten – an die Folgen des Klimawandels anzupassen.
Die Grundlage für die Holzindustrie wächst in den Wäldern. Der Rohstoff Holz ist der ideale Klimaschützer: er wächst nach und entzieht der Atmosphäre CO2. Die hochwertigen Produkte der Holzindustrie wie Möbel oder der Holzbau schaffen einen „zweiten Wald“, sie binden langfristig Kohlenstoff und unterbinden über viele Jahrzehnte somit CO2-Emmissionen, wie sie mit dem Verrotten des Holzes im Wald einhergehen. Zudem wird Holz zunehmend eine Alternative zu CO2-und energieintensiven Produkten und Materialien, die aus endlichen Rohstoffvorkommen erzeugt werden. Dank nachhaltiger Waldbewirtschaftung wird der Holzvorrat in den heimischen Wäldern seit Jahrzehnten größer. Nachhaltige Waldbewirtschaftung und Holznutzung bekämpfen den Klimawandel und sorgen für hochwertige Arbeitsplätze.