EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) - Herausforderungen und Forderungen
25.02.2024
Die holzbasierte Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier setzt sich seit langem für die nachhaltige Nutzung von Holz ein und unterstützt daher auch das Ziel der EUDR, die globale Entwaldung zu stoppen. Trotz bereits umfassend implementierten Sorgfaltspflichtsystemen im Rahmen der bisher geltenden EU-Holzhandelsverordnung (EUTR) oder Nachhaltigkeitszertifizierungen wie PEFC oder FSC stehen betroffene Betriebe dennoch erheblichen Herausforderungen gegenüber, insbesondere aufgrund der momentan unklaren Anforderungen der EUDR und des knappen Zeitrahmens für die Implementierung.
Die Vorgaben der EUDR-Verordnung bedeuten für die Betriebe einen unverhältnismäßigen und nicht mehr darstellbaren bürokratisch-administrativen Aufwand, welcher enorme zusätzliche personelle und finanzielle Ressourcen und negative Auswirkungen auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit zur Folge hat. Der Zusatznutzen dieser überbordenden Regelungen ist insbesondere für „low risk countries“, welche bereits über einen effektiven und effizienten Gesetzesvollzug zur Walderhaltung verfügen, nicht ersichtlich.
Das von der EU bereitgestellte EU-Informationssystem ist in der vorliegenden Form insbesondere mangels automatisierter Eingabemöglichkeit über Datenschnittstellen in der betrieblichen Praxis keineswegs handhabbar, wie die im Jänner 2024 stattgefundene Pilotphase deutlich zeigte.
Die EUDR ist inhaltlich völlig neu und praxistauglich aufzusetzen. Eine Fristerstreckung ist jedenfalls notwendig. Kurzfristig ist es unerlässlich, dass die Kommission bei der Aktualisierung der FAQs sowie bei der Erarbeitung der Guidelines die Abläufe der Lieferketten und die betriebliche Praxis berücksichtigt und die Interpretationsspielräume der Verordnung in diesem Sinne auslegt.